Erfolgreiche Fortbildung: Fachtherapeutin für Schluckstörungen
In Deutschland leiden derzeit rund 32.000 Menschen nach einem Schlaganfall an einer Schluckstörung. Hinzu kommen Patienten, die nach Schädel-Hirntraumata, Tumorerkrankungen, oder auf Grund anderer neurologischer Erkrankungen (MS, M. Parkinson usw) eine Schluckstörung entwickeln. Aktuellen Schätzungen zu Folge, geht man derzeit davon aus, dass es in Deutschland mehr als zwei Millionen Schluckstörungspatienten gibt.
Für die betroffenen Patienten heißt dies, dass sie nur schwer bestimmte Nahrungsmittel, in manchen Fällen sogar überhaupt nichts mehr zu sich nehmen können. Nicht selten ist dann auch die Atmung betroffen, die aber unbedingt sichergestellt werden muss. Den Patienten vor einer Aspiration zu schützen, ist überlebenswichtig.
Anderseits muss, wenn der Patient sich nicht mehr oral ernähren kann, über eine künstliche Ernährung nachgedacht werde, um so einer Mangelernährung schnell entgegenzuwirken. Hier sollte man übergangsweise den Patienten zum Beispiel über eine Magensonde versorgen.
Aus meinen Erfahrungen der vergangenen Jahre kann ich sagen, dass viele Patienten oftmals nicht richtig versorgt werden. Noch immer gibt es zu wenige Fachkräfte, die eine optimale Versorgung der betroffenen Patienten gewährleisten können.
Die medizinische Grundversorgung und die therapeutische Betreuung ist häufig mangelhaft, bisweilen sogar überhaupt nicht vorhanden.
Es werden viele vermeidbare Fehler gemacht: Beispielsweise wird die falsche Trachealkanüle gelegt oder das Trachealkanülenmanagement wird fehlerhaft durchgeführt. Die Patienten bekommen aufgrund der Schluckstörung und der daraus resultierenden Aspirationen eine Lungenentzündung nach der anderen, bis schließlich der Patient im schlimmsten Fall so geschwächt ist, dass es lebensbedrohlich wird.
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, Fachtherapeutin auf diesem Gebiet zu werden. Durch die erfolgreiche Fortbildung kann ich allen Patienten, die unter einer Schluckstörung leiden, eine optimale Versorgung anbieten.
Außerdem arbeite ich intensiv daran, ein Schluckstörungsnetzwerk für diese Region aufzubauen. Dafür ist eine Menge Aufklärungsarbeit nötig, aber auch eine enge Zusammenarbeit mit qualifizierten Ärzten und Therapeuten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen der Region.
Die Inhalte der Ausbildung zum Dyshagiefachtherapeuten:
• Physiologie des Schluckens
• Ätiologie von Schluckstörungen
• Pathophysiologie
• Klinische Symptomatik
• Interdisziplinäre Diagnostik
• Klinische Befunderhebung
• Strukturiertes Vorgehen in der endoskopischen Diagnostik bei
Schluckstörungen“FEES“ (fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing)
• Praktische Anwendung der Laryngopharyngoskopie
• Medizinische Basisversorgung (medikamentöse und operative Therapie)
• Ernährungsmöglichkeiten bei Dysphagien aller Schweregrade und unterschiedlichen
Grunderkrankungen
• Trachealkanülenmanagement inklusive pflegerischer Aspekte der
Trachealkanülenversorgung und Notfallmanagement
• Praktische Anwendungen (Trachealkanülenwechsel, endotracheales Absaugen)
• Therapieansätze bei Schluckstörungen aller Schweregrade (FOTT, ORT, FDT)
• Funktionelle Dysphagietherapie (FDT)
• Theoretische Grundlagen und praktische Anwendung der Therapie schwerst
hirngeschädigter nicht kooperationsfähiger Patienten
• Theoretische Grundlagen und praktische Anwendung der Therapie kooperationsfähiger
Patienten
• Therapieplanung, Dokumentation und Durchführung der Therapie anhand der
Ergebnisse der instrumentellen Diagnostik
• praktische Anwendungen / (Partner-) Übungen
• Angehörigenberatung / - betreuung
• Erstellung von Befunden
• Ableitung therapeutischer Konsequenzen aus der individuellen Diagnose
• Eigenständige Therapieplanerstellung anhand konkreter Fälle
von Kerstin Becker-Runde
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mrs MEDIENTECHNIK 2012